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Eis
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Ein
Blumentopfuntersetzer.
Regenwasser hat sich darin gesammelt, ist gefroren, ich bin draufgetreten, das Eis war angeknackst, ist erneut gefroren. Und das ist das Ergebnis: Ist das nicht wunderschön? Eis ist doch wirklich eine erstaunliche Sache! |
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Kleine
Behälter mit Wasser stehen
bei mir überall im Garten herum, als Tränken und Badewannen für allerlei Getier - oder auch als ganzer Lebensraum. Eine solche Wasserschale stand zwischen großen Blumentöpfen. Für jeweils nur wenige Minuten fielen ein paar Sonnenstrahlen auf die kleine Eisfläche, ließen winzige Pfützen entstehen, das Wasser teilweise verdunsten und wieder gefrieren. Auf diese Weise entstanden nach und nach seltsame Muster im Eis. |
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Das
ist derselbe Plastik-Eimer,
der unter dem Stichwort Schnee herumsteht. Er ist zur Hälfte mit Lehm gefüllt, und es wächst sogar Gras darin. Inzwischen ist das alles noch ein paarmal getaut und gefroren und wieder getaut. Der Schnee ist zu Eis geworden. Da es im Innern des Eimers vom Rand her am wärmsten ist und sich auch der Lehm leicht erwärmt, ist das Eis von außen und von unten soweit abgeschmolzen, daß sich eine halbkugelige Haube bilden konnte, deren hauchdünne Ränder frei in der Luft hängen. |
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Luftblasen
im Eis. Sie sind
in diesem Fall Zeichen des Lebens. Auf dem Boden sitzen Algen. Sobald das Eis von unten her ein wenig taut, treten diese Algen in Aktion. Sie erzeugen Sauerstoff. Der muß irgendwo bleiben. Er sammelt sich unter dem Eis in großen, leuchtend hellen Blasen. |
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Sauerstoff
ist leichter
als Wasser. Darum will er nach oben, unbedingt nach oben. Wenn das Wasser aber fast bis zum Grund gefroren bleibt, hat er unten zu wenig Platz, um sich in dicken Blasen zu sammeln. Dann bahnt er sich einen dünnen Kanal, durch den er nach oben steigt. |
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Sobald das Eis weicher wird,
bildet sich auf diesem Kanal eine Blase - dann hat man sozusagen eine Blase am Stiel. Bei der erstbesten Gelegenheit löst diese Blase sich ab und versucht auf eigene Faust, nach oben zu kommen - immer nach oben, denn sie will nun mal unbedingt an die frische Luft. Aber manchmal bleibt sie einfach mitten im Eis stecken. Wenn sie endlich oben ankommt, kann´s ihr passieren, daß sie gleich wieder eingefroren wird. Dabei verliert sie ihre glatte Oberfläche. Seltsam sehen die Blasen dann aus - wie silberner Schmuck oder wie winzige Monde mit lauter Kratern darauf. |
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Die
hier haben es
geschafft: sie haben sich bis nach oben durchgedrängelt, sich geöffnet und ihren Inhalt an die Luft abgegeben. Wenn sie nicht mehr unter Druck stehen, schrumpfen sie und verlieren ihre Form. Sie sind jetzt nur noch Poren im Eis. |
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So
bunt kann es im Eis zugehen:
Was hier aussieht, wie ein kubistisch angehauchtes Gemälde, ist lediglich eine Nahaufnahme aus einem Blumentopf-Untersetzer. Auf dessen Boden wachsen Algen in Rot und Grün, und das Blau liefert der Winterhimmel, der sich in der winzigen Eisfläche spiegelt. |
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