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©
für
alle Bilder und alle Texte:
Marianne Sydow
Marianne Sydow
Eisblumen
Als
ich noch ein Kind war, damals,
im Spreewald, Anfang der fünfziger
Jahre, gehörten sie für mich unbedingt
zum Winter dazu: Eisig und prachtvoll
wuchsen sie am Küchenfenster. Ich
hauchte sie an, bis sie weich wurden,
rieb ein Guckloch hinein und schaute
in den Winter hinaus, auf eine
tiefverschneite Dachrinne und
Eiszapfen, die vor dem Fenster vom
kleinen Giebeldach herabhingen.
Romantisch? Naja - es gab wenig zu
essen, und viel zum Heizen hatten wir
auch nicht. Heutzutage sind Eisblumen
dank Doppelfenstern in zivilisierten
Wohnungen längst ausgestorben.
Diese hier fand ich im Winter
2005/2006 in meinem Auto vor.
im Spreewald, Anfang der fünfziger
Jahre, gehörten sie für mich unbedingt
zum Winter dazu: Eisig und prachtvoll
wuchsen sie am Küchenfenster. Ich
hauchte sie an, bis sie weich wurden,
rieb ein Guckloch hinein und schaute
in den Winter hinaus, auf eine
tiefverschneite Dachrinne und
Eiszapfen, die vor dem Fenster vom
kleinen Giebeldach herabhingen.
Romantisch? Naja - es gab wenig zu
essen, und viel zum Heizen hatten wir
auch nicht. Heutzutage sind Eisblumen
dank Doppelfenstern in zivilisierten
Wohnungen längst ausgestorben.
Diese hier fand ich im Winter
2005/2006 in meinem Auto vor.
Zuerst
fotografierte ich nur
durch die Frontscheibe, gegen
den Himmel. Dann entdeckte
ich, daß an der beheizbaren
Heckscheibe auch welche
saßen, und zwar immer hübsch
ordentlich auf den Heizdrähten
- die boten den Kristallen die
passenden Ansatzpunkte. Ganze Wälder gediehen dort,
komplett samt Unterholz
und Farnkräutern.
durch die Frontscheibe, gegen
den Himmel. Dann entdeckte
ich, daß an der beheizbaren
Heckscheibe auch welche
saßen, und zwar immer hübsch
ordentlich auf den Heizdrähten
- die boten den Kristallen die
passenden Ansatzpunkte. Ganze Wälder gediehen dort,
komplett samt Unterholz
und Farnkräutern.
Nimmt
man die Eisblumen genauer
unter die Lupe, dann erkennt man die
einzelnen Kristalle, aus denen sie sich
aufbauen - Schuppe für Schuppe.
unter die Lupe, dann erkennt man die
einzelnen Kristalle, aus denen sie sich
aufbauen - Schuppe für Schuppe.
Eine
eisige Erscheinung ganz anderer
Art fand ich überraschend in einem
Stückchen zusammengefalteter
Frischhaltefolie, das ich hinter dem
Haus in einem Korb vergessen hatte.
Feuchtigkeit war zwischen die beiden
Lagen gedrungen und war dort
gefroren, aber nicht zu flächigen
Eisblumen, sondern zu
dreidimensionalen Gebilden. Die Folie
war nicht glatt, sondern hatte Knicke
und Falten - winzige Hohlräume.
Auf diese Weise entstanden
diese sonderbaren Bilder.
Art fand ich überraschend in einem
Stückchen zusammengefalteter
Frischhaltefolie, das ich hinter dem
Haus in einem Korb vergessen hatte.
Feuchtigkeit war zwischen die beiden
Lagen gedrungen und war dort
gefroren, aber nicht zu flächigen
Eisblumen, sondern zu
dreidimensionalen Gebilden. Die Folie
war nicht glatt, sondern hatte Knicke
und Falten - winzige Hohlräume.
Auf diese Weise entstanden
diese sonderbaren Bilder.
Aus
nächster Nähe sieht man,
daß sich die kleinen Eisbälle
zwischen den beiden Folienlagen
tatsächlich aus lauter einzelnen
Kristallen zusammensetzen.
daß sich die kleinen Eisbälle
zwischen den beiden Folienlagen
tatsächlich aus lauter einzelnen
Kristallen zusammensetzen.
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Marianne Sydow
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