Stadtkoller ist der volkstümliche Name
für das stadtspezifische psychosomatische Syndrom
- eine höchst mysteriöse Krankheit, die erstmals rund ein Jahr
vor der Handlungszeit von "Ogawas Perlen" in Elcit auftritt.
Es beginnt mit drei Fällen in Shangrilah, verbreitet sich über
die ganze Stadt und steigert sich auf bis zu fünfhundert Fälle
pro Monat. Die Saniscans können keinen Erreger dingfest machen. Es
scheint nichts zu geben, was die Opfer miteinander gemeinsam haben
- außer daß sie am Stadtkoller erkranken und sterben.
Nicht nur die Saniscans sind hilflos - auch die Experten vom Psychologischen
Dienst bemühen sich vergeblich, das Phänomen zu erklären.
Sie sprechen von Urerinnerungen, von unterschwelligen klaustrophobischen
Reaktionen und einer im Unterbewußtsein ankernden Abwehrhaltung
gegenüber dem System. Die
einen behaupten, es sei eine Krankheit des Körpers, die anderen glauben,
es sei eine Psychose. Von der Lösung des Problems sind
sie alle offenbar noch weit entfernt.
Der Stadtkoller scheint nicht ansteckend zu sein, ist aber wohl bis zu
einem gewissen Grade erblich, wobei es fraglich ist, was
da vererbt wird. Tatsache ist, daß er in manchen Familien auffallend
häufig zuschlägt.
Die Symptome in den frühen Phasen der Erkrankung sind unspezifisch
- das macht die Diagnose so schwierig. Die Kranken sind in dieser Zeit
einfach nur ausgesprochen gut aufgelegt. Manche fühlen sich plötzlich
geradezu euphorisch und neigten dazu, ihre Kräfte zu überschätzen.
In der zweiten Phase dominieren Nervosität, Ängstlichkeit, Schlaflosigkeit
und Hyperaktivität. Viele Kranke verlieren in dieser Phase jedes
Urteilsvermögen und handeln unverantwortlich gegen sich und andere.
In der Endphase kommt es zu schwersten Angstzuständen, Depressionen,
plötzlichen Wutausbrüchen, Kreislaufversagen und Schock. Am
Ende steht der Tod.
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